Ein völlig anderes Leben…

Eigentlich wollte ich jedes einzelne Bild mit einer kleinen Erklärung versehen, aber dazu bin ich zu müde. Deshalb müssen die Bilder für sich sprechen. Nach einem gefühlt endlosen Wahlkampf, geführt mit viel Einsatz, honoriert mit wenig Erfolg, hatte ich Lust auf abschalten, ausschlafen, Freunde treffen, Frühling genießen. Manches davon kam im Übermaß, anderes fiel gänzlich aus. Am Anfang war das schwer auszuhalten, irgendwann wurde mir aber klar, dass Corona 99% der Menschen härter trifft als mich, und so hab dann beschlossen, nicht mehr zu jammern. Mein schulpflichtiges Kind erledigt autonom die Schulaufgaben, in der Arbeit hat sich inzwischen alles gut eingespielt (und unsere Pflegeheime haben noch immer keinen Corona-Fall!!), ich koche und backe, versorge meine Eltern, genieße Bücher und Netflix anstelle von Podiumsdiskussionen und Infoständen.

Politisch gäbe es viel zu schreiben. 💚❤️ hat einen klaren Regierungsauftrag erhalten und wir werden diesen umsetzen. Nur noch der kleinere Partner zu sein, ist noch immer Mist. Noch mistiger wäre aber gewesen, die nächsten Jahre in der Opposition zu versauern. Insofern bin ich sehr erleichtert, wie unkompliziert und wertschätzend die Gespräche mit den Grünen liefen. In zwei Tagen beginnen wir dann mit hoffentlich sechs erfolgreichen Jahren gemeinsamer Regierungsarbeit. Mir ist sehr bewusst, wie schwer diese Jahre werden. Geld alle, Probleme dafür exponentiell gewachsen. Naja, einfach kann jeder. Trotzdem bietet uns das Ende der schon so lange währenden Prosperität vielleicht die Chance, die wesentlichen Dinge wieder stärker in den Blick zu nehmen. Jeder bei sich persönlich, aber wir auch politisch. Die SPD im Bund macht das gerade ganz gut (zwar in Umfragen unbelohnt, aber hey, in zwei Monaten kehrt man keinen Trend vom 15 Jahren um), und wenn wir jetzt wieder anfangen, wird das auch unsere Aufgabe in München sein. Weniger Gießkanne, mehr das Geld da ausgeben, wo es wirklich gebraucht wird. Weniger prassen, dafür Konflikte aushalten, auch wenn es ungemütlich wird. Und mutig in den Kampf ziehen, mit 18+Felix, mit einem OB, der das überwältigende Vertrauen von fast drei Vierteln der Münchnerinnen und Münchner genießt, mit einer neuen Bürgermeisterin Verena, der ich alles Glück und allen Erfolg der Welt wünsche. Ohne: Christine, Bettina, Heide, Ulli, Constanze, Ulli, Hannes, Haimo, Horst, Ingo, Marian, Jens und Helmut. Zum Glück war zumindest zum Teil ein persönlicher Abschied möglich. Wehmut ist schon dabei. Nicht nur, weil wir viele fachliche Qualitäten verlieren, sondern auch, weil – im Gegensatz zu dem, was allgemein von der Politik angenommen wird, – auch eine menschliche Verbundenheit mit vielen da war. Sehr viel stärker, als ich mir das zu Beginn der Amtszeit hätte vorstellen können.

So, ich hab es kurz gehalten. Verspreche aber, auch in der zweiten Amtszeit mehr oder weniger regelmäßig den Versuch zu unternehmen, hier zu schreiben. Freu mich, dass ihr lest. Überhaupt: Danke für die vielen Rückmeldungen auf allen Wegen. Lob, Kritik, Ideen, Anregungen… hätten mich niemals so leicht gefunden ohne das Internet. Mit all seinen Tücken, aber auch dem Potential, als Politikerin leicht ansprechbar und erreichbar zu sein. Auch wenn ich die letzten Wochen etwas faul war… 😇. Aber: Das wird wieder besser und die Antworten auch wieder länger. 😊