Noch ein paar Worte zum Pinguin 🐧🐧🐧

Zuerst mal: Mir ist klar, dass ich hier schon sehr viel eher etwas hätte schreiben wollen/ sollen. Ich war aber der Erklärungen auch irgendwie müde, nicht zuletzt, weil ich das Gefühl hatte, dass die wenigsten an einer ehrlichen Debatte ein Interesse haben.

Ich habe versucht, die persönlichen Anfeindungen („korrupte Quoten-Tussi“) nicht zu persönlich zu nehmen und will jetzt noch einmal kurz unsere heutige Entscheidung erläutern.

Über einen Zeitraum von 6 Jahren werden wir 49,3 Mio. Euro investieren in eine einheitliche Windows-10-Landschaft für gut 30.000 Benutzerinnen und Benutzer. Hinzu kommen 6.000 MS-Office-Lizenzen in einer Virtualisierten Umgebung. Die Kosten gliedern sich auf in externe und interne Beratungs- und Arbeitsleistungen, technische Infrastruktur und Lizenzkosten. Letztere schlagen mit ca. einem Fünftel der Gesamtkosten zu Buche.

Noch nicht in die Gesamtkosten inkludiert sind die Kosten für einen flächendeckenden MS-Office-Rollout und die Umwandlung von 12.000 Formularen und 320 Makros zurück in eine MS-Office-Umgebung. Auch Schulungskosten für das Personal sind derzeit nicht berücksichtigt.

Niemand im Stadtrat bestreitet ernsthaft, dass wir einen Win-10-Client benötigen, da eine Reihe von großen Fachanwendungen nur unter Windows läuft. Das war in den letzten 15 Jahren so und wird auch künftig so sein. Eine Virtualisierung und betriebssystemunabhängige Benutzung aller Fachanwendungen kann in absehbarer Zeit nicht erreicht werden, gleichzeitig sind alle aktuell im Einsatz befindlichen Linux- und Windows-Clients veraltet und die Nutzerinnen und Nutzer unzufrieden.

Letztlich mussten wir deshalb zwei Entscheidungen treffen: ein weiterer Parallelbetrieb von Linux und Windows oder vollständiger Umstieg auf Windows. Wir haben uns für Letzteres entschieden, weil wir der Ansicht sind, dass zwei grundverschiedene Systeme auf Dauer teurer sind als die Lizenzkosten für Windows. Zudem können wir leichter Software auf dem Markt erwerben.

Die Klärung der zweiten Frage steht noch aus: Migration aller Rechner zu MS Office? Die Entscheidung dazu fällt in einem Jahr nach Prüfung aller Folgekosten durch einen externen Wirtschaftsprüfer. Ich will gar nicht verschweigen, dass hier noch einmal erhebliche Kosten auf uns zukommen und bin deshalb unentschlossen, ob wir wirklich auf allen Rechnern MS Office benötigen oder ob nicht abgeschlossene Bereiche mit einfachen Nutzeranforderungen und ohne großen Austausch von Dateien mit Externen weiter Libre Office benutzen können.

In den kommenden Tagen will ich zudem einen Antrag stellen, um die Verwaltung zu bitten, uns zu erörtern, welche Zukunft Open Source bei der Landeshauptstadt München spielen kann. Ich sehe Windows und den FAT Client generell nicht als eine Zukunftslösung für alle Zeiten. Natürlich wollen wir Thin Clients, Cloud-Lösungen, Virtualisierung und generell betriebssystemunabhängige Lösungen. Bis dahin sehe ich WIN 10 als Zwischenlösung, die jedoch – beim Tempo und auch den Rahmenbedingungen in der öffentlichen Verwaltung – viele Jahren tragen muss und tragen wird. Ggf. gibt es auch jenseits des Desktops breite Anwendungsmöglichkeiten für Open-Source-Lösungen. Das sollen die Linux-Experten bei der Stadt demnächst diskutieren und der Politik vorstellen.

Ich verstehe die Enttäuschung der Linux-Gemeinde. Und ich glaube, München hätte länger und vielleicht auch erfolgreich durchgehalten, wenn mehr Kommunen/ Behörden sich uns angeschlossen hätten. So waren wir allein auf weiter Flur. Die dadurch entstandenen Mehr-Aufwände werden wir nie abschließend kalkulieren. Ich halte es für konsequent, jetzt in ein marktnahes Umfeld zurückzukehren, um unsere Ressourcen in die Digitalisierung und bürgerfreundliche Online-Services investieren zu können.

PS: Die Entscheidung für eine Mail-Umstellung auf Outlook/ Exchange erfolgte ohne Einbindung des Stadtrats nachdem der Schweizer Open-Source-Spezialist Kolab keine tragfähige Lösung für ein neues E-Mail und Kalender-Programm bei der Stadt entwickeln konnte. Die Entscheidung fiel durch it@M Ende 2016 und wird abgedeckt vom Rahmen des 2014er Stadtratsbeschlusses. Die Umstellung auf ein webbasiertes Outlook wird aktuell vollzogen.

9 Kommentare

  1. Den Fehler den die Stadt München gemacht hat ist nicht Windows einzuführen, sondern die Ziele der IT-Evolution [1], die aus den Erfahrungen der Stadt mit dem damaligen System- und Office-Anbieter resultierten, fallen zu lassen.

    Damals lief der Support für das genutzte System Windows NT aus und ein System-Upgrade wäre unausweichlich gewesen. Gleichzeitig hätte eine neue Lizenz für die neue Office-Version erworben werden müssen, weil die bisher genutzte Version auf dem neuen System nicht mehr unterstützt wurde. Zudem war neue Hardware notwendig, weil die Anforderungen für die vorhandene Hardware dem neuen System und Office nicht genügten.
    Es wären aufgrund der Produktpolitik dieses Herstellers abrupt mehrfach hohe Kosten auf die Stadt zugekommen. Aufgrund der proprietären Produkte und Schnittstellen, konnte weder ein alternatives System, noch Office eingesetzt werden. Aus dieser schmerzlichen Erfahrung definierte man die Ziele der IT-Evolution, aus jenen auch der Beschluss zu LiMux hervorging.

    Die Ziele waren [1] (Seite 7):

    „- Möglichst hohe Herstellerunabhängigkeit von proprietären Softwareprodukten
    – Weitestgehende Unabhängigkeit von Betriebssystemen
    – Weitestgehende Unabhängigkeit von Office Produkten“

    Aufgrund diverser Vendor-Lock-in von eingesetzter, proprietärer Software die bereits vor dem LiMux-Projekt angeschafft wurde, war es nie möglich Windows vollständig aufzugeben, obwohl große Erfolge bei der Emanzipation von proprietären Systemen und Kosteneinsparungen zu verzeichnen waren. Aus dieser Erfahrung heraus wurden neue Ziele für die Stadt-IT definiert, jedoch die alten der IT-Evolution, völlig außen vor gelassen. Wie und von wem diese neuen Ziele verabschiedet und warum die alten gänzlich aufgegeben wurden, obwohl sie mit den neuen nicht im direkten Widerspruch stehen, ist nicht ganz klar.

    Im Antwortschreiben vom 02.10.2014, auf eine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN/Rosa Liste [2] (Seite 2)heißt es:

    „Ich [Dieter Reiter] habe beauftragt, eine Arbeitsgruppe […] einzurichten […] ein Leistungsverzeichnis für die Beauftragung eines externen Beratungsunternehmens [zu] erarbeite[n] […] um folgende Fragen zu klären: […]

    – Ist die städtische IT leistungsfähig genug, um den Ansprüchen an eine moderne Großstadtverwaltung gerecht zu werden?
    – Kann sie die Bedürfnisse ihrer Nutzerinnen und Nutzer jederzeit zufriedenstellend abdecken?
    – Wie effizient ist unsere IT-Organisation?
    – Wie wirtschaftlich ist sie?“

    Einzig diese Fragen gehen als Ziele in das Accenture-Gutachten [3] (Seite 7 und 8) ein:

    „Ziele
    • Leistungsfähigkeit der IT
    • Zufriedenheit der Nutzer
    • Effizienz der Aufbau- und Ablauforganisation
    • Wirtschaftlichkeit der IT“

    Dabei frage ich mich, wann und warum gehen die Ziele des Stadtratsbeschlusses vom 28.05.2003, zur IT-Evolution nicht ebenfalls als Ziele des Gutachtens ein? Sie sind genauso relevant! Wann wurden sie außer Kraft gesetzt?

    Logisch und vorhersehbar aus den vorgegebenen Zielen des Gutachtens kommt Accenture zu dem Schluss: „Erwartete Ergebnisse des Projektes“: „Ein leistungsfähiger Windows Client ist aufgebaut“ [3] (Seite 175). Accenture empfiehlt im Gutachten nirgends Microsoft Office.

    Wie erwähnt ist der Fehler nicht die Rückmigration zu Microsoft Windows (wobei nicht klar ist ob das der einzig gangbare weg ist – diese Frage klärt das Accenture-Gutachten nicht), sondern das Fallen lassen der Ziele der IT-Evolution. Es waren proprietäre Systeme und Anwendungen, die die Stadt zu ein System- und Office-Upgrade zwangen, sowie daraus folgend neue Hardware zu beschaffen. Es waren ebenfalls proprietäre Fach-Anwendungen, die es vereitelten vollständig auf LiMux migrieren zu können.
    Beide Wechsel haben die gleiche Ursache: Proprietäre Software und Schnittstellen. Die IT-Evolution ist diese grundlegende Ursache angegangen und hatte sowohl mit dem LiMux-Projekt, das wesentliche Teile der Migration vor Zeitplan abschließen und trotz Migrationsaufwandes sogar bereits Kosten einsparen konnte, als auch bei der Unterstützung offener Standards, sowie der Reduzierung der Heterogenität bei Makros und anderen Office-Lösungen Erfolg.
    Laut der bereits erwähnten Antwort auf die Anfrage der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN/Rosa Liste [2] (Seite 6) wird jedoch klar, dass aufgrund der Arbeit mit dem LiMux-Client stetig Hürden bei der Zusammenarbeit mit anderen Behörden bestanden. Versprechungen seitens der Bundes- und Landespolitik, Offene und Freie Software und Schnittstellen zu fördern, sowie diesbezügliche Zusagen von Softwareschmieden wurden offensichtlich nicht gehalten.

    Aus dieser Situation ist verständlich, dass man erwägt wieder einen Windows-Client einzusetzen. Jedoch sollte man sich im klaren sein, dass hier nicht der LiMux-Client gescheitert ist, sondern die Emanzipation von proprietärer Software und Schnittstellen und dass ein Windowsclient nur die Symptome lindert, die verwendete proprietäre Anwendungen Verursachen. Man sollte sich klar werden wie bindend proprietäre Schnittstellen sind, wenn man in fast 15 Jahren davon nicht loskommt und keine souveräne Entscheidung zulassen.
    Es besteht die Gefahr, dass man wieder in die selbe Falle tritt, wie man es vor LiMux tat, als man sich von proprietären Anwendungen abhängig machte. Gerade unter dem Aspekt, dass die Stadt im Begriff ist zurück zu Microsoft Office wechseln erscheint sie mir akut und jene Situation vollends vergessen, die zu den Zielen der IT-Evolution führte.

    Sie sollten sich daran erinnern, warum die Stadt von Microsoft Office und anderen proprietären Anwendungen weg wollte, damit sich die Geschichte nicht wiederholen kann. Die Stadt, und das ist es um was es mir in diesem Plädoyer im Grunde geht, selbst souverän entscheiden kann, wann sie sich für welches System und Anwendung entscheidet und nicht durch die Produktpolitik diverser Firmen in Zugzwang gebracht wird.
    Daher bitte ich Sie, zum Wohle der Stadt, die werten Ziele der IT-Evolution, wieder aufzunehmen und sich entsprechend von proprietärer Software weiter unabhängig zu machen. Machen sie auch die Verwaltung nicht erneut von MS-Office und dessen Makros abhängig, sondern verwenden sie Produkte, bei denen die Stadt mit geringen Aufwand zu einem anderen Hersteller wechseln können. Bewegen sie lieber Partner offene Schnittstellen und Anwendungen zu verwenden, damit es die Stadt ist, die stetig souveräner und freier über gewünschte Systeme und Anwendungen entscheiden kann.

    MFG

    [1] https://media.ffii.org/GreensLnxFiles/pdf/LiMux_stellt_sich_vor.pdf
    [2] https://www.ris-muenchen.de/RII/RII/DOK/ANTRAG/3456728.pdf
    [3] https://www.ris-muenchen.de/RII/RII/DOK/SITZUNGSVORLAGE/4277724.pdf

  2. Sehr geehrte Frau Hübner,

    vielen Dank für Ihren aufklärenden Blog-Post. Mit Sicherheit ist Open Source teurer als Closed Source. Sie sprechen davon, „allein auf weiter Flur gewesen zu sein“. Für die vergangenen Jahre stimmt das; aber zukünftig wird sogar das Pentagon auf Open Source umstellen:

    https://www.techrepublic.com/article/proposed-pentagon-bill-would-see-massive-open-source-software-push-in-2018/

    Im gesamten NATO-Bereich wird über einen vermehrten Einsatz von Open Source nachgedacht, da die Sicherheitsanforderungen sonst nicht mehr erfüllt werden können. Mit dem Cyber Command in der Bundeswehr wird ein Organisationsbereich aufgestellt, dessen Hauptinstrumente Open Source sind. Der Beschluss der Stadt München wirkt vergangenheitsgewandt und kann sich einfach des „Geschmäckles“ nicht verwehren.

    Mit freundlichen Grüßen aus Köln

    Jörg Schumacher
    Major
    Flugbereitschaft BMVg

  3. LIMUX hätte weltweit ein Leuchtturm-Projekt für die Unabhängigkeit öffentlicher Verwaltungen von proprietären Software-Modellen werden können. Schade, dass all diese investierten Millionen in den letzten Jahren nun „für die Katz“ sind. Organisations-Mängel wie etwa die drei IT-Referate hätte man aus meiner (nicht ganz unbedarften) Sicht sehr leicht ohne vollständige Rückmigration abstellen können.

    Es hätten langfristig alleine in München tausende Arbeitsplätze im Open Source-Bereich geschaffen werden können, die sicher gerne auch entsprechende Verwaltungs-Fachanwendungen bereitgestellt hätten ( die dann übrigens weltweit absetzbar wären). Der digitale Standort Deutschland für sichere Software-Produkte ohne NSA-Hintertürchen hätte so auf Dauer massiv gestärkt werden können. Die Entscheidung gegen LIMUX ist angesichts der Enthüllungen über die Abhörpraxis von amerikanischen Geheimdiensten nicht nur verantwortungslos, sondern aufgrund des Umzugs von Microsoft nach München auch schäbig und mindestens verdächtig. Ich wundere mich nicht mehr, das die Menschen angesichts solcher Steuerverschwendung zunehmend politikverdrossen werden.

    Mit freundlichen Grüßen –

    Markus Walser

  4. Liebe Anne,

    Ich schätze den Austausch mit Dir und möchte auch die Mühe anerkennen, die Du Dir machst, um das Thema differenziert anzugehen.

    Dennoch ist diese Entscheidung zurück in die Abhängigkeit gleich derer, den Kopf in den Sand zu stecken, nur viel folgenschwerer. Es hat sich gezeigt, daß wir uns in 15 Jahren nicht aus den proprietären Fängen von Microsoft befreien konnten, aber die 15 Jahre hätte uns keiner wegnehmen können. Limux hätte neu gedacht werden müssen, was aber vor dem Hintergrund des technologischen Fortschritts seit 2014 eher eine Chance als eine Belastung gewesen wäre.

    Linux und alles drumrum hat sich verbessert und zudem sind wir gerade wieder auf dem Weg zurück zum Mainframe. In dieser Phase nun das Handtuch zu werfen ist gelinde gesagt feige und dumm, bzw. vertagt das Problem nur weitere 15 Jahre in die Zukunft, nur dürfen wir dann wirklich wieder bei null anfangen. Von den verlorenen Jahren für die Rückmigration ganz zu schweigen. Ich jedenfalls habe keine Hoffnung, daß in den nächsten vier Jahren irgendwas in Richtigung Digitalisierung bei der Stadt geschehen wird — ein Trauerspiel.

    Dank dem Stadtratsbeschluß, der leider ohne die notwendige Transparenz oder Expertenwissen erging, spielt sich München zurück in die Bedeutungslosigkeit, auch hinsichtlich der glücklicherweise immer präsenter werdenden Themen wie eGovernment und OpenData.

    Ich wäre als gebürtiger Münchner schon stolzer gewesen, wenn man sich der Herausforderung besser gestellt hätte, statt das Projekt jahrelang impuls- und führungslos nebenherlaufen zu lassen, nur um es dann bei nächstbester Gelegenheit (endlich?) einzustampfen.

    1. Das ist das Problem, dass die it keine Lobby hat. Sie wird als Spielball benutzt. Jetzt macht man den gleichen Fehler wie bei mitkonkret man strukturiert die it wieder um und zudem muss das Betriebssystem mit all seinen Folgen gestemmt werden. Berater Firmen reiben sich die Hände, dass sie sich weiter mit der LHM gesundfinanzieren.

      Wenn ich setze lese wie ich darf keine eigene Software installieren von Menschen die solche Entscheidungen treffen frag ich mich über den nötigen Sachverstand der sogenannten Entscheider*innen!

      Ich wünsche allen Münchnerinnen und Münchnern weiterhin viel Geduld in den Warteschlangen beim KVR!

  5. Soll denn dann auch der Bundesclient eingesetzt werden, oder entwickelt München zur Lösung der Datenschutzproblematik von Windows 10 wieder etwas eigenes?
    https://www.heise.de/ix/meldung/Bund-will-Windows-10-ueber-Bundesclient-sicher-nutzen-koennen-3907088.html
    Wenn ohnehin virtualisiert wird ist es meiner Meinung nach nicht nachzuvollziehen, warum sämtliche Arbeitsplätze auf Windows 10 umgestellt werden, und nicht nur die wirklich benötigten.
    Auch ist seltsam, dass zukünftige Microsoft Exchange mit Webinterface zum Einsatz kommt, da es doch Lösungen gibt, die auch Clients für alternative Plattformen zu Verfügung stellen. Klingt sehr nach Schnellschuss.

  6. Sehr geehrte Frau Hübner,

    alle guten Dinge sind drei. Umgekehrt allerdings ist dreimal
    dasselbe Auftreten ebenfalls aufschlussreich. Denn dreimal
    meldeten Sie sich erst, nachdem Sie im Stadtrat gegen Open Source
    Software abgestimmt hatten: Nach der Stadtratsitzung im Februar,
    nach der Ausschusssitzung im November, nach der
    Stadtratsentscheidung für Windows 10 im November.

    Auf Twitter und im jüngsten Blogbeitrag klagten Sie über die Flut
    kritischer und kritsierender Zuschriften in Zusammenhang mit dem
    LiMux-Projekt. Sind sie denn auf irgendwelche davon eingegangen?
    Ich schrieb Sie am 25.10. und am 14.11. persönlich per Mail
    an. Mit letzterer Mail kam ich zudem Ihrer Aufforderung zu
    einer „schriftlichen Anfrage“ nach. Diese Schreiben sind bis
    heute offen. Auch von einer öffentlich erklärten Bereitschaft,
    die Sache persönlich „bei einem Kaffee“ oder am Telefon zu
    besprechen, keine Spur.

    Insofern bitte ich Sie hier um Ihr Einverständnis, meine beiden
    oben genannten Zuschriften mit Fragen und zu kommentierenden
    Presseartikeln öffentlich zu machen und von hier aus auf sie zu
    verlinken.

    ***

    Zum letzten Satz Ihres obigen Beitrags, wonach die
    Stadtverwaltung statt Thunderbird künftig ein „‚webbasiertes‘
    Outlook“ einsetzen wird, möchte ich folgendes anmerken. Das
    Attribut ‚webbasiert‘ ist zwar auslegungsbedürftig, aber nachdem
    jede Mail durch das „Web“ (d.h. das Internet) übermittelt wird,
    ist es wohl so zu deuten, dass dabei zur Mailkommunikation eine
    outlook-ähnliche Seite innerhalb eines Browsers aufgesucht
    wird (also ein Webmaildienst). Nach dieser Änderung dürften sich
    eben jene Schwierigkeiten einstellen, die Sie in Ihrem
    Antrag „mobile Kommuniktaionsoffensive“ vom April 2015 umrissen
    haben. Nämlich, dass bei der Arbeit unterwegs, z.B. in Bussen und
    Bahnen, die mit einen Wechsel der Funkzelle einhergehenden,
    kurzzeitige Unterbrechungen des Internetzugangs dazu führen, dass
    eine Mail nicht weitergeschrieben werden kann, sich der Nutzer
    plötzlich ausgeloggt findet und derlei.
    Ein mit IMAP/POP3/SMTP-Transfers arbeitendes Mailprogramm wie
    Thunderbird braucht nur im Moment des Abrufens oder des
    Versendens eine Internetverbindung, das Ihrerseits
    favorisierte „‚webbasiserte‘ Outlook“ dagegen eine permanente –
    vom Login bis zum Logout aus dem Maildienst. Der im April 2015
    umrissene wunde Punkt stellte sich demnach erst mit der nun
    bestellten technischen Lösung ein. Sollte ich bei der
    Situationsbeschreibung und technischen Merkmalen irren, können
    Sie mich gern verbessern.

    Mit freundlichen Grüßen
    Markus Hiereth

    1. Lieber Herr Hiereth,
      den webbasierten Outlook-Client hat die Verwaltung ohne Rücksprache mit der Politik entwickelt und eingeführt.Und schon beauftragt, bevor sich im Stadtrat jemals die Pinguin-Frage stellte. Klingt jetzt sicher nicht besonders glaubhaft, war aber so…

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